Ich bitte mir den Doppelpost zu verzeihen, aber das behandelt zwei unterschiedliche Themen
Du meine Güte, wenn ich dir jetzt wieder auf alles antworte, halten mich dann alle für viel gläubiger als ich eigentlich bin, aber ich versuch's trotzdem mal
Ich stimme dir in diesem Teil zu, die Menschen haben dieses Ungleichgewicht zwischen Arm und Reich erst hergestellt, aber so sind wir veranlagt. Der stärkere überlebt und für das Überleben tun wir alles.
Jetzt ist das Problem, wenn wir sagen das all dieses Gut und Böse wir entschieden haben durch unser Handeln, dann haben wir das Schicksal doch in unseren Händen was mit uns passiert. Und wenn wir das wissen, wieso überhaupt jemanden anbeten und ihn anzuflehen das Schicksal zu ändern, wenn wir es doch in den Händen haben?
Ich kann dir gar nicht genug sagen wie sehr mich dieser erste Satz stört, mir stehen die Haare zu Berge. Glaub mir, ich bin wirklich alles andere als ein Opitmist, ich gehe immer schon schlimmsten aus und warte eigentlich schon seit einem Jahr auf den Dritten Weltkrieg, aber Veranlagung, so weit gehe ich nicht.
DAs ist eines meiner Probleme mit Darwin, für die Biologie ist das alles wunderbar, aber wir haben nun mal einen Verstand. Wir haben Moral und Ethik was uns von den Tieren unterscheidet. Wir haben Leute wie Voltaire, Montesquieu, Gandhi und so weiter. Was in Afrika UND Südamerika UND Australien passiert ist, hat überhaupt GAR NICHTS mit der Stärkere überlebt und der Schwächere geht drauf zu tun.
Das ist Kolonialismus, Profitgier, Überbevölkerung und vor allem einfach Geld. Selbst Diderot, eine der wichtigsten Figuren der Aufklärung hat in der ersten Enzyklopädie noch geschrieben, dass der "Neger" eine andere Form des Menschen ist. Man war 1500 - 1800 offensichtlich noch nicht so weit. Dort hat man Afrika und Südamerika so zugerichtet wie es heute aussieht. Willkürliche Grenzziehung, Unterdrückung, Ausbeutung und nachdem man sich zurückgezogen hat, hat man sie sich selbst überlassen, im Chaos. In Südamerika ist es ein wenig anders weil die Liberation früher eingesetzt hat.
Das hatte nichts mit Überleben zu tun, sondern mit Unwissenheit und später mit Gier. Man könnte Afrika helfen, man könnte die Welt etwas netter gestalten, aber dazu müsste Europa, Asien und Nordamerika selbst auf einiges verzichten. Ich schiele da auf Großkonzerne und Lobbys.
Nichts was da passiert ist, war nötig. Menschen opfern sich täglich auf, um etwas auf der Welt zu ändern, aber leider ist alles in unserer modernen Gesellschaft in gewissen Schienen eingefahren. Lass Unicef einen Brunnen bauen, Nestle lässt dafür 1000 Menschen verhungern...
Grundsatzfrage - Warum beten Menschen? Dafür gibt es 1000000 Gründe. Manche Menschen erwarten sich sicher davon Hilfe, in welcher Form ist wieder etwas anderes. Vielleicht geht es auch weniger darum eine Antwort zu erhalten, sondern in sich zu gehen. Ruhe zu finden. Nachzudenken. Viele Leute sehen das schon als eine Antwort an, weil es ihnen hilft sich zu entspannen oder eine andere Sichtweise zu bekommen. Man betet auch, um jemandem seine Probleme mitzuteilen. Oder man bittet um Stärke, Durchhaltevermögen und es gibt Menschen, denen das hilft. Für sie war es Gott, für andere vielleicht nur das Resultat aus einer Entspannungsmöglichkeit.
Es geht um das Gebet an sich - Kaum jemand betet in dem er sagt "Bitte, bring das für mich in Ordnung." In der Regel sagt man "Bitte, hilf mir. Gib mir Kraft. Lass mich durchhalten."
Wenn ein Muslim jemanden tötet und schreit "für Allah!", dann hat er es nicht getan weil Allah es so wollte, sondern weil ER es so wollte. Dieses "Wenn Gott es gewollt hätte, das es nicht passiert, dann wäre es nicht passiert" ist für mich Schwachsinn.
Das war kein Moslem, sondern ein gefährlicher Fanatiker, der wie viele andere Menschen dasselbe macht – eine so genannte Heilige Schrift entweder wörtlich zu nehmen, oder ihr falschen Wert beizumessen.
Natürlich ist das Schwachsinn, das ist Fanatismus und hat mit Glaube nichts zu tun.
Wenn ich morgen einen Stein in den Bus von Barca werfe und dabei einen Spieler treffe und ich schreie „Für Cristiano!“ Dann war das sicher auch nicht sein Wille und er hat mir auch nicht irgendwie zu verstehen gegeben, dass er das viel. Nein, ich spinne einfach in meinem Cristiano Wahn.
Sagen wir all das Gute was in dieser Welt passiert, ist Gottes Werk. Und all das was schlecht ist, ist auch Gottes Werk. Was hat der Afrikaner Gott getan, das er solches Leid erleben muss? Wieso wird der reiche Amerikaner langsam ungläubig, während der arme Afrikaner zu Gott betet? Was ist das Ziel von Gott? Wäre es nicht das Ziel, das alle ihn verehren? Würde sich Gott nicht sagen "Ich habe dem Westen alles gegeben, nun beachtet er mich nicht, geben wir denen etwas, die mich immer noch lieben."
Wieso tut er das nicht? Wieso bevorzugt er Menschen die ihm keinen Glauben schenken? -> Weil es für mich keinen Gott gibt.
Das wollte ich nicht damit sagen. In meiner Familie gab es gerade einen Todesfall nach langer, schrecklicher Krankheit. Ich kann mir dieses Leiden ansehen und sagen – Gott gibt es nicht. Dann sehe ich mir meinen kleinen Neffen an, der immer strahlt und so viel (fast schon irrationale) Freude bringt und könnte sagen – Gott gibt es.
Das was du beschreibst, nennt man Zynismus. Ich hab ja alles, was interessiert mich noch Gott oder irgendeine höhere Macht, ein großes Ganzes, was wichtiger ist als ich. Das betrifft nicht nur Religion, sondern auch Mutter Natur.
Warum sind Menschen, die weniger haben vielleicht gläubiger? Klar, sie können sich abwenden, weil Gott ihnen nichts gibt. Es gibt auch andere, die um mehr bitten, Hilfe suchen und jene, die einfach für alles dankbar sind, was sie haben.
Hier ist jetzt ein Denkfehler – Gott hat dem Westen nicht alles gegeben. Der Westen hat das schon selber gemacht, aus Gründen, die ich vorher schon beschrieben habe. Überhaupt scheint dieses Bild von Gott, ein etwas Kindliches zu sein, was du hier beschreibst. Die haben mich nicht lieb, geben wir es denn anderen. Vielleicht versteht man das Leben auch als Aufgabe von Gott, es besser zu machen. Wieso muss es Gott sein, der alles gerecht verteilt? Nehmen wir an, er hat uns alles gegeben, kann ja sein, dass er jetzt auch der Meinung ist, dass wir es selbst hinkriegen müssen was der richtige Weg ist.
Das ist auch eine Frage des freien Willens. Würde Gott alles so herrichten wie er will, könnten wir unseren Freien Willen in die Tonne treten. Wir haben ihn aber und ich will daran glauben, dass wir ihn haben, um damit etwas Gutes anzustellen.
Wieso denkst du, dass Gott Menschen bevorzugt, die nicht an ihn glauben? Ich bin sicher es gibt Menschen, denen es verdammt gut geht und die an Gott glauben. Genauso wie es Menschen gibt, denen es beschissen geht und die nicht glauben.
Außerdem misst du meiner Meinung nach hier Reichtum und Geld etwas zu viel Bedeutung bei. Ich kann in Amerika leben, einen Ferrari fahren und meinen absoluten Traummann heiraten. Alles perfekt. Nein, ich werde schwerkrank. Mein Kind stirbt. Jemand, den ich mag, hat eine Depression. Ich bin einsam, werde betrogen oder habe Eltern, die mir mein Leben lang keine Liebe geben, sondern einen mit Worten oder Taten quälen. Wie kann das sein, wenn Gott dem Westen ja alles gegeben hat?
Für mich gehört Krankheit, Unglück und Tod zum Leben. Wie Freude, Liebe und Spaß. Eines gibt es ohne das andere nicht.
Stimmt, ohne Schmerz kein Glück. Genau, es ist unsere Aufgabe die Welt besser zu machen, nicht seine. Wozu an ihn glauben, wenn wir es sowieso richten müssen? Können wir nicht einfach sagen, ja danke das du einen Platz für uns gemacht hast, aber lass uns jetzt in Ruhe, wir machen das schon. Wieso greift er in unser Leben ein, mit den gewissen Beschränkungen, die ein Glaube mit sich bringt. Wieso muss ich fasten, wenn Gott mir und meinen Mitmenschen nicht hilft die Welt besser zu machen? Was habe ich davon? Bzw. was hat Gott davon? Will er mich leiden sehen?
Hier verweise ich darauf, was ich über das Beten gesagt habe. Gläubige erwarten nicht, dass Gott sofort alles besser macht. Ich glaube das ist ein großes Missverständnis.
Warum sagen wir nicht, lass uns jetzt in Ruhe, wir machen das schon? - Weil wir unsere Schwierigkeiten haben, es hinzukriegen und es dann tröstlich ist, sich etwas zuzuwenden, von dem man glaubt, dass es weiser und größer ist als wir.
Ich kann nicht für den Islam sprechen, weil ich nicht gut genug bewandert bin, aber im Christentum fasten wir nicht, weil Gott das gesagt hat, sondern weil Jesus das in der Wüste getan hat. Um bescheiden zu bleiben, nachdenken zu können, in sich zu kehren. Das ist mehr philosophisch und spirituell als religiös und wir auch nicht von allen praktiziert.
Hier wieder Ansichtssache – Du sagst vielleicht Gott hilft nicht. Ein gläubiger Mensch, der gebetet hat, findet vielleicht darin Kraft und sagt, Gott hat geholfen. Gott hat für ihn eingegriffen. Wie du das beurteilen willst, ist deine Sache
Doch bei Gott ist es nicht so. Für mich gibt es entweder den Gott, oder die Götter und die ganze Welt weiss von diesen Göttern und hat höchstens verschiedene Namen für diese Personen. Aber nein, es gibt soviele Religionen und jede Religion denkt von sich das richtige zu tun. Ich glaube ich wiederhole mich hier wieder, aber das ist so ein Grund, warum ich Gott direkt anzweifle. Wie soll ich an jemanden Glauben können, wenn mir 10 verschiedene Personen von 10 verschiedenen Göttern erzählen. Das ist so, als würdest du mir sagen das deine Mutter nett ist und hübsch, etc und dann kommen 10 Personen und sagen mir 10 verschiedene Merkmale von deiner Mutter. 2-3 Personen sagen zu 10% das gleiche wie du, während die anderen eine völlig andere Meinung von ihr haben. Wem soll ich glauben? Keiner hat deine Mutter gesehen,keiner hatte Kontakt zu ihr, weder du, noch die anderen 10. Ich kann keinem zu 100% vertrauen...
Ich sag dir jetzt was, was mir meine Religionslehrerin in der Volksschule gesagt hat und was mir ziemlich schlau vorkommt – Wir meinen alle denselben Gott.
Mindfuck, hab ich Recht?
Wieder – unterschiedliche Historie, andere Geschichtsbilder, Zugängen zur Kultur, Vorstellungen vom Leben… eben alles was unsere Welt so wahnsinnig interessant macht. Du kannst kein Buch schreiben, ohne von deinem Land, der Gesellschaft oder Kultur beeinflusst zu sein. Genauso geht es Leuten mit Religionen.
Man ist doch bemüht, die eigene Kultur in die Religion reinzubringen, sich Gott so vorstellen wie es den Menschen hier leichter fällt. Was ist daran falsch oder unlogisch? Ich kann mir Gott als großen, weißen Mann, mit langen, weißen Haaren vorstellen. Wieso sollte die Vorstellung eines Japaners oder Koreaners genauso sein? Das wäre doch dumm.
Haben wirklich alle eine so andere Meinung von Gott? Ich denke nicht, aber da müsste ich mich einlesen. Riten sind natürlich anders. Warum muss ein Moslem sofort beerdigt werden? Wegen des Klimas, ganz einfach. So was entwickelt sich einfach anders. Genauso wie eine Sprache, die sich anders entwickelt, wenn ich eine Kolonie gründe, sie ist nachher ganz anders, aber sie hat denselben Ursprung.
Jeder Mensch hat einen anderen Zugang zu Gott oder zu Spiritualität. Deswegen zu zweifeln ist für mich deshalb völlig unlogisch. Für dich halt nicht.
Der Glaube an sich ist für mich nur ein "Trick" den Menschen mit einer höheren Macht zu manipulieren. Diese Macht wird aber immer wieder ausgenutzt.
Ich zweifle an seinen Glauben, weil ich( ganz böse) es besser weiss als er. Ich warte nicht vor der Kirche und versuche Menschen zu überreden nicht an Gott zu glauben, aber wenn jemand zu mir kommt und meint das ich ein schlechterer Mensch bin als er, nur weil ich nicht an Gott glaube, dann sage ich ihm meine Meinung.
Darf ich dich Karl Marx nennen?
Religion ist Opium fürs Volk?
Nein, den ersten Satz finde ich wieder ein totalen Unding und so sehr ich die Diskussion mit dir schätze – Glauben als Trick zu bezeichnen geht einfach nicht, damit ziehst du ihn ins Lächerliche und das darf man bei Religion einfach nicht. Dafür ist sie für viele Menschen zu wichtig und ein Identifikationsmerkmal.
Du kannst vielleicht davon ausgehen, dass Gott oder Religion erfunden wurde, um Menschen gefügig zu machen, aber das würde ich als sehr zynisch empfinden. Gerade weil es um etwas geht, was Hoffnung und Nächstenliebe verbreiten soll.
Heutzutage kannst du in Mitteleuropa kaum noch jemanden mit der Religion gefügig machen und trotzdem ist die Kirche eine Institution, die aufgrund ihrer unglaublichen Fehler, noch viel Gutes tut.
Wenn jemand zu dir sagt, dass du ein schlechterer Mensch bist, weil du nicht an Gott glaubst, dann versteht er nicht worum es geht. Um es mit Forrest Gump zu sagen „Gut ist der, der Gutes tut“
Und für den Schluss, Religion kam immer dann ganz gross auf, als man etwas nicht erklären konnte. Wieso kann der Vogel fliegen und wir nicht? Weil es Gott so wollte. Nicht weil der Vogel so gebaut ist, das er zum Fliegen gedacht ist, nein, es ist so weil Gott wollte das er fliegt. Jede Frage kann man mit Gott beantworten. Wieso bin ich heute aufgestanden? Weil Gott es so wollte. Wieso bin ich beim Test durchgefallen? Weil Gott es so wollte. Mittlerweile haben wir zu fast jeder Frage eine Antwort, es wird Zeit das man DIESE Art, des Glaubens, beiseite legt. Die Menschen müssen anfangen an sich selber zu glauben, WIR KÖNNEN alles verändern.
Irgendwie muss ich lachen, weil ich nicht verstehe, was du damit sagen willst.
Ich hab kein Problem damit, wenn man sagt, dass Gott wollte, dass der Vogel fliegt. Kann ja sein, dass die Natur deswegen seinen Körper so geschaffen hat.
Wie gesagt – Wissenschaft und Biologie widerspricht dem Glauben, meiner Meinung nach nicht. Ich verstehe Mitose, Meiose, Photosynthese, Erdanziehung, Plattentektonik, Atomphysik, Blitz und Donner. Das muss mich in der Spiritualität kein bisschen schwächen. Ich kann immer noch sagen, dass all diese naturwissenschaftlichen „Wunder“ vielleicht ihren Ursprung woanders haben. Damit leugne ich sie doch nicht und mache sie auch nicht klein. Es gibt viele gläubige Wissenschaftler, da bin ich mir sicher, sowie Ärzte.
Die Natur hat alles PERFEKT eingerichtet. Ich krieg immer Bauchschmerzen, wenn ich etwas über Gentechnik und Genmanipulation lese. Kennst du den Ausdruck „Gott spielen“ ? Meinetwegen kann auch sagen, mit der Natur rumpfuschen. Ich bin total dafür, dass man Möglichkeiten sucht, um Krankheiten zu lindern oder zu bekämpfen, aber zum Beispiel am Erbgut des Menschen rumzudoktoren… da krieg ich alle Zustände. Weil ich glaube, dass das jemand so eingerichtet hat, jemand, der es besser wusste und wir können das nur kaputt machen.
Dieser Jemand ist für viele Leute Gott und für andere Menschen die Natur. Auf jeden Fall etwas Größeres und dafür sollte man, meine Meinung, Ehrfurcht haben.
Ob du heute aus dem Bett aufstehst oder nicht, ist glaub ich der Natur und Gott scheißegal
Ich muss jetzt kurz etwas weniger Ernstes oder Philosophisches sagen, sonst dreh ich durch… Wenn Ronaldo heuer nicht wieder Weltfußballer wird, hat da der Teufel seine Finger im Spiel
Viel besser
