
Neymar für Vinícius? Real soll PSG-Angebot abgelehnt haben
MADRID. Real Madrids Antwort fiel kurz, aber deutlich aus: nein. Im Juli, so kursierte es durch die Presse, war Paris Saint-Germain mit einem Plan an die Königlichen herangetreten, um den wechselwilligen Neymar loszuwerden. Der Vorschlag der Franzosen: Sie geben den Superstar nicht an den nahezu schon verhassten FC Barcelona, sondern an Real ab und bekommen dafür im Tausch neben einer bestimmten Ablösesumme einen gewissen Vinícius Júnior. Die Madrilenen sollen aber zügig zu verstehen gegeben haben: wird nichts.
Ein unproduktiver Auftritt nach dem anderen
Wer allein auf das blickt, was der 19-jährige Brasilianer seitdem zustande gebracht hat, wird die Kompetenz der Chefetage des 13-maligen Champions-League-Triumphators womöglich in Frage stellen. Hatte sich Vinícius in der vergangenen Saison nach der Beförderung von Santiago Solari zum Trainer der ersten Mannschaft nämlich noch einen Stammplatz erkämpfen und glänzen können, lässt er sein Talent seit der Rückkehr von Zinédine Zidane kaum noch aufblitzen. Vinícius enttäuscht vielmehr, indem er sich verdribbelt, den Ball verliert, das Abspiel verpasst oder das Tor weit verfehlt. Kurz: Er legt einen unproduktiven Auftritt nach dem nächsten hin. Wenn er denn überhaupt mal mitwirken darf.
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Zum zweiten Mal nicht mal im Kader
In der laufenden Spielzeit kam der Youngster zwar in neun der bis dato zwölf Pflichtspiele zum Zug, dabei stand er aber bloß viermal in der Startelf und insgesamt 405 Minuten lang auf dem Rasen. 1080 wären insgesamt möglich gewesen. Vinícius ist nicht mehr als ein Teilzeitarbeiter, seitdem Star-Neuzugang Eden Hazard die linke Außenbahn für sich beansprucht hat. Der rechte Flügel, auf dem Zidane ihn während der Vorbereitung hin und wieder mit nicht überzeugenden Erkenntnissen testete, gehört in der Regel Gareth Bale.
„Er besitzt das größte Vertrauen von mir, das kann ich garantieren. Vinícius ist bei Real Madrid die Zukunft, das ist ganz sicher. Alles braucht seine Zeit. Er befindet sich in einem Prozess und ich zähle auf ihn. Ich vertraue Vinícius voll“, beteuerte Zidane zwar unlängst. Vor dem 11. Spieltag in der Primera División gegen CD Leganés hat er ihm aber erneut eine schlechte Nachricht mitteilen müssen: Wie Anfang Oktober gegen den FC Granada reicht es nicht einmal für einen Platz im 19-köpfigen Aufgebot. Vinícius nahm am Dienstag normal am Abschlusstraining teil, muss sich mit seiner derzeitigen Verfassung aber hinter dem einen oder anderen offensiven Mitspieler anstellen.
Der Vinícius von 2018/19 heißt jetzt Rodrygo
Einer davon ist Rodrygo Goes, seinem Klon, könnte man fast schon meinen. Vinícius kam mit 18 nach Madrid, begann zunächst in der zweiten Mannschaft und erarbeitete sich seine Einsätze im Estadio Santiago Bernabéu. Rodrygo befindet sich auf dem Weg, der zu werden, der Vinícius 2018/19 gewesen ist. Sein Tor als Joker gegen CA Osasuna und sein Startelf-Debüt für Real in der Champions League gegen Galatasaray Istanbul waren der Anfang.
Vinícius für Nationalteam nach Debüt nicht mehr berufen
Nach gerade mal drei Einsätzen unter Zidane wird Rodrygo im November voller Freude erstmals zur brasilianischen A-Nationalmannschaft reisen dürfen. Vinícius bleibt dagegen in Madrid – wie schon im Oktober, nachdem er im September noch seine Premiere für die „Seleção“ gefeiert hatte. Um von Nationalcoach Tite weitere Male berufen zu werden, muss er erst einmal in Madrid wieder liefern. Nicht nur einmal, sondern mehrfach.
Wie das aussehen könnte? Zum Beispiel so wie Ende September, als er gegen Osasauna sehenswert seinen ersten und bisher einzigen Saisontreffer erzielte. Unmittelbar nach diesem Tor brach er in Tränen aus. Weil er weiß, dass das, was er seit dem Sommer auf das Parkett bringt, keinen zufrieden stimmt. Nicht, dass Real bei seinem Marktwert von 70 Millionen Euro bald doch „Ja“ sagt, wenn ein anderer Klub einen Transfer-Vorschlag macht…
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