
Rodrigo-Erbe? Llorente gerät bei Atlético in Vergessenheit
MADRID. Er sah ein ambitioniertes Projekt und die Chance auf viele Spielminuten. Es war eine heikle Entscheidung, die Marcos Llorente da vor der Saison traf – aber er musste sie nach seinem Ermessen treffen. Er verließ seinen Jugendverein Real Madrid, um bei dessen Stadtrivale Atlético Madrid anzuheuern. Er ging in dem Glauben, den nächsten Schritt in seiner Karriere machen und zum Stammspieler in der europäischen Elite aufzusteigen zu können. Dieser Plan droht aber krachend zu scheitern, denn Llorente spielt wenig bei Atlético. Sogar noch weniger als bei Real. Trotz eines Preisschildes von 30 Millionen Euro. Trotz einer unverändert guten körperlichen Verfassung.
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Diego Simeone, der Trainer der “Rojiblancos”, gewährte dem 24-Jährigen bis dato nur 309 Spielminuten in allen Wettbewerben (elf Einsätze, alle in LaLiga). Zum Vergleich: Bei den Königlichen hatten in der vergangenen Saison nach der identischen Anzahl von Spielen noch 416 auf Llorentes Konto gestanden. Es grenzt fast schon an einer Demütigung für den gebürtigen Madrilenen, der sich anschickte, die Nachfolger des zum Manchester City transferierten Mittelfeldregisseurs Rodrigo im Wanda Metropolitano anzutreten und von Simeone noch als “fundamentaler Spieler” präsentiert wurde.
Nur ein Feldspieler kam seltener zum Einsatz als Llorente
Nach Stürmer Ivan Šaponjić (null Spielminuten) ist Llorente der Feldspieler mit der geringsten Spielpraxis bei Atlético. Der Neuzugang bestritt in der Liga noch keine einzige Partie über die volle Distanz, wurde entweder ein- oder ausgewechselt. Beim jüngsten 0:0 gegen den FC Villarreal ließ ihn Simeone gerade einmal sechs Minuten ran. Das Mittelfeld des argentinischen Übungsleiters besteht aktuell meist aus den Eigengewächsen Thomas Partey (26), Saúl Ñíguez (25) und Koke (27) sowie dem kurz vor dem Ablauf der Sommer-Transferperiode verpflichteten Routinier Héctor Herrera (29).
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