Ich habe keine Ahnung, wie das hier ankommt, aber ich bin mega überzeugt, dass wenn Alonso nicht kommt, danach mit die beste Option ... ist.
... bekommt es seit Jahren hin, dass seine Mannschaft mit wenig Budget richtig starken Fußball spielt und hat sein Team als Underdog zur neuen Nr. 1 der Stadt geformt. Er war so ziemlich überall erfolgreich. Wenn man ein wenig die Zusammenhänge betrachtet:
- Mourinho stand vor und nach Real nie für Offensivfußball
- Mourinho war ein Taktikgenie
- Mourinho gab seinen Spielern klaren Anweisungen und ließ wenig Raum für Freiheiten
- Ancelotti ist ein Freigeist
- Ancelotti steht quasi für Ordnung und Teamchemie
- Ancelotti steht nicht für bestimmte Systeme oder Taktiken, sondern passt die Idee seinem Spielermaterial stark an
Wenn man jetzt überlegt und die Situation mit der heutigen vergleicht, merkt man doch schnell, dass auch die besten Spieler der Welt irgendwann spielerisch extrem abbauen, wenn man ihnen dieses spielerische Element nicht im Training mitgibt. Also wer hat dem Team um Alonso, Marcelo, CR7, Higuain, Benzema diese klaren Spielzüge vermittelt oder gar eingeimpft? Diese Vision von Ballstaffetten und dem geordneten Zusammenspiel und der schnellen Bewegung nach vorne? Wer hat diese Grundausrichtung bei Ballbesitz eingeführt? Natürlich tun die Verpflichtungen von Özil und Di Maria ihr Übriges und sie sind Spieler wie Brahim Diaz und Arda Güler, die genau dafür gemacht sind und denen man das nicht unbedingt von grundauf beibringen muss. Aber dennoch sah man Reals Schwächen nie im Offensivspiel, nie in der Positionierung, sondern vielmehr in der Konstanz im Hinblick auf die Rückwärtsbewegung und damit in der Defensive. Und das hat Mourinho dann erstmalig nach Madrid gebracht und verändert. Ancelotti und Zidane haben diesen Zusammenhalt weiter gefördert. Auf die Weise entstand am Ende dieser mannschaftliche Spirit.
Aber wer ist jetzt verantwortlich für die offensive Komponente gewesen? Woher kam die Spielidee?
Ich bin überzeugt, dass es Pellegrini war. Und ich glaube, weil dies uns heute am meisten fehlt, er sogar vllt. noch vor Alonso der Richtige für die Implementierung des klassischen Fußballs sein kann. Wir betonen immer wieder gerne, dass Ancelotti Mourinhos Ernte gesät hat. Vergessen dabei aber stets, dass Pellegrini (!) als erster Trainer die Saat gelegt hat. Er wurde nach der Rekordsaison, seiner ersten Saison, mit 96 Punkten abgesägt, weil Barcelona sage und schreibe 99 Punkte hatte! Im Jahr zuvor hatte Real noch 78 und zu dem Zeitpunkt ganze 9 Punkte weniger als Barcelona. Er bakm es hin, innerhalb einer Sommerpause der Mannschaft so viel zu geben, dass sie sage und schreibe 18 Punkte mehr einfuhren als in der Vorsaison.
Er machte Malaga mit Isco etc. zu einer CL Mannschaft mit einer unvergesslichen CL KO Runde gegen Dortmund.
Er gewann mit City zum ersten Mal die Meisterschaft und schaffte es, nachdem er aus China (?) zurückkehrte, Betis erfolgreicher zu machen als den FC Sevilla. Er wurde sogar mit ihnen spanischer Pokalsieger!
Nennt mir Trainer, die genauso für erfolgreichen Offensivfußball stehen? Arteta? Guardiola? Klopp? Neuerdings Kompany? De la Fuente? Man kann sie an einer, maximal an 2 Händen abzählen.
Alonso ist der hammer, keine Frage und den wünsche ich mir schon länger, aber ich denke unter Pellegrini gäbe es noch mehr Ordnung. Auch wenn ich glaube, dass es beide gut machen würden, weil Alonso die moderne Komponente noch mitbringt und als Spieler von vielen erfolgreichen Trainern lernen durfte. Aber unter ihm gibt es mehr Freiheiten und ich wünsche mir, dass man noch mehr bespricht, wie man Räume besetzt etc. Zudem bringt Pellegrini die nötige Erfahrung mit. Während uns klar sein muss, dass man Alonso auch Fehler zugestehen muss, weil er sich natürlicherweise noch in der Entwicklung befindet.
Aber ich bin mir auch ziemlich sicher, dass Perez das niemals tun wird. Er sägte Pellegrini ab, um seinen eigenen Trainer zu bringen. Genauso wollte er unbedingt Mbappé haben, weil er seinen CR7 und Neymar nie hatte. Bale ist auf halber Strecke gescheitert. Und Vini ist noch in der Mache. Perez war ja nicht verantwortlich für den CR7 Transfer. Dieser wurde bereits vor seiner Ankunft eingefädelt. Daher hatte er für CR7 auch nie die Liebe übrig, die er für andere Spieler hat. Bei aller Liebe, die ich für Perez hege, weiß ich auch, dass bei ihm sein Ego von hohem Gewicht ist.
Daher schätze ich diesen Transfer als unrealistisch ein. Würde ihn mir dennoch wünschen. Wenn man die Amtszeit der Trainer auf ihre Real Zeit beschränkt, dann ist Mourinho mein All-time-Favorit. Aber woher wissen, dass Pellegrini nicht genauso oder erfolgreicher gewesen wäre, als Mourinho? Zumindest holte Mourinho in seiner ersten Saison 4 Punkte weniger als Pellegrini, schaffte es aber in der zweiten den Rekord mit 100 Punkten zu brechen. Wissen wird man es nicht. Aber seine Karriere spricht durchaus für sich und im Gegensatz zu Mourinho läuft seine Karriere noch ziemlich gut. Ich bin mir sicher, dass er auf gewisse Posten zu seinem Karriereende schielt und daher bisher Betis nicht verlassen hat. Es könnte interessant werden.