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Jaja vor paar Jahren waren Pochettino, Tuchel und Nagelsmann die Trainergenies, die uns zu 100% auf ein völlig neues Level gehievt hätten und momentan bei ihren Stationen natürlich auch alles wegdominieren...
Wir sind momentan das beste Team in Europa, sind in allen Wettbewerben top dabei, haben ein einziges Mal verloren in der Hinrunde und die Stimmung im Team ist überragend.
Man kann sich ja frischen Wind wünschen, aber "dumm" ist diese Entscheidung sicher nicht.
In der Welt des Fußballs wird oft die Fähigkeit eines Trainers, Erfolge zu erzielen, an der Qualität seines Kaders gemessen. Carlo Ancelotti, dessen Stern vielleicht vor seiner Rückkehr zu unserem Verein im Sinken begriffen war, erlebt nun eine Renaissance – doch es ist unverkennbar, dass diese Wiedergeburt auf dem Rücken eines außergewöhnlich talentierten Kaders stattfindet. Trainer wie Pochettino, Tuchel und Nagelsmann haben nicht das Privileg, eine solche Ansammlung von Weltklasse-Spielern zu führen und müssen in weniger begünstigten Umfeldern ihre Brillanz unter Beweis stellen. Die Tatsache, dass wir in Europa führend sind und nur selten Niederlagen hinnehmen müssen, spricht zwar für Ancelottis Führung – aber es ist ein offenes Geheimnis, dass die schiere Überlegenheit unseres Kaders eine entscheidende Rolle spielt.
Unser Kader strotzt vor Qualität und beherbergt einige der vielversprechendsten Talente, die der Transfermarkt zu bieten hat. Doch trotz dieser beeindruckenden Ressourcen bleibt unsere spielerische Leistung hinter den Erwartungen zurück. Wir liefern einen uninspirierten Fußball ab, der nicht dem Potenzial unserer Mannschaft entspricht. Selbst gegen Leipzig, die auf dem Papier unterlegen sein mögen, können wir uns nicht auf unsere individuelle Klasse allein verlassen. Aber auch sie werden kein Stolperstein sein. Die Qualität im Team ist viel zu hoch, um gegen sie zu scheitern.
Es ist zwar eine bekannte Tatsache, dass selbst die größten Namen und talentiertesten Spieler keine Garantie für Erfolg sind – das lehren uns die Geschichten der ersten Galacticos und anderer zusammengewürfelter Teams. Unser Kader mag ausgewogen sein und von einem Kern erfahrener Spieler zusammengehalten werden, die den Respekt der Jüngeren genießen und ihnen wichtige Werte vermitteln. Die jungen Spieler zeigen eine beeindruckende Arbeitsmoral und bringen eine Siegermentalität mit sich, die ihresgleichen sucht. In dieser Hinsicht hat Carlo Ancelotti zweifellos einen positiven Einfluss gehabt.
Doch es bleibt die Frage: Warum dominieren wir nicht Europa? Warum gelingt es uns nicht, kleinere Teams zu beherrschen und stattdessen kämpfen wir um jeden Sieg? Es ist frustrierend zu sehen, wie ein Großteil des Kaders ungenutzt bleibt, bis Ancelottis Kaderpolitik an ihre Grenzen stößt und er gezwungen ist, auf junge Spieler zurückzugreifen.
Brahim Diaz zum Beispiel hätte ohne die Verletzungsmisere im Team kaum Spielzeit gesehen. Erst durch solche Umstände konnten wir in einigen Spielen endlich überzeugendere Siege einfahren. Es ist offensichtlich, dass Ancelotti menschlich viel für das Team leistet, aber taktisch muss er mehr bieten, damit das Team spielerisch wächst und seine volle Stärke entfaltet. Nur so können wir hoffen, sowohl national als auch international eine dominante Kraft zu werden.
So weit wird es aber nie kommen. Und daher hoffe ich auf einen guten Abschluss, viele Titel zum Saisonende und den langersehnten Umbruch. Real soll nicht nur die größte Marke sein, sondern auch das Größte, was der Fußball auf dem Platz zu bieten hat.