Beim Salary Cap kommt es sehr auf das "Wie" und die Umsetzung an, die Gefahr ist, dass die Gelder dann eben inoffiziel fließen. Drum tu ich mir bei diesem Thema immer etwas schwer … Aber grundsätzlich bin ich ganz bei dir. Die Amerikaner machen hir auch nicht alles richtig aber man kann sich einige gute Dinge abschauen.
Kein System ist perfekt, das ist eine Illusion. Auch Salary Caps sind keine Allheilmittel und können teilweise umgangen werden, aber ich finde es ist doch ein gutes Mittel, um den Wahsinn einen gewissen Einhalt zu gebieten. Vereine müssen sich dann halt wirklich Gedanken machen, ob sie ihr Geld in einzelne Superstars oder mehrere Topspieler/Talente investieren. Mehrjährige Dominanzen eines einzelnen Teams oder dass ein Verein mit doppeltem Gehalt alle zu sich locken kann, sieht man da deutlich weniger. Wenn man schon unbedingt auf Globalisierung/Amerikanisierung setzen will, kann man zumindest auch deren Vorteile einbauen.
Bei Perez Model habe ich einfach (wie so oft bei ihm) den Eindruck, dass es die falschen Ziele aus den falschen Motivationen heraus verfolgt. Es ist ein verzweifelter Versuch, irgendwie mit den Scheich und PL Klubs mithalten zu wollen, ein Versuch, der mit der aktuellen Struktur des Vereins und dem vorgesehen SL Model eigentlich nicht aufgehen kann, weil es die Grundproblematik nicht löst. Es wird einen kurzfristigen Finanzschub geben, sicher, aber auch in der SL werden PSG und City unerreichbar sein, und die PL Klubs in einer eigenen Liga. Gleichzeitig werden Klubs wie Ajax, Dortmund, vielleicht sogar die Bayern endgültig abgesägt, der Kreis der Titelanwärter nochmal eingengt. Es wird unweigerlich der Tag kommen, an dem City/PSG eine CL/SL gewinnen werden, und an dem sich die Mbappes und Halands überlegen werden, ob sie nicht besser dahin wechseln wollen, Prestige hin oder her.
Im besten Fall gibt und die Perez SL einen Finanzschub und mehr Unabhängigkeit von der UEFA, ohne aber wirklich nachhaltig etwas daran zu verbessern. Im schlechtesten Falle verscherzt man es sich, auch dank Perez' dämlicher und arroganter Präsentation, endgültig mit einem Grossteil der Fussballwelt und stärkt die UEFA, danach kann man dann fast nur noch still sein und einlenken. Da kann man andere Fans noch so als rückständig und beschränkt beschimpfen, niemand will sich vom Buhmann und Erzfeind Nr.1 "retten" lassen.
Unter den Umständen hätte man wohl bessere Ansichten, wenn man den Verein in eine Aktiengesellschaft umwandelt und Perez seine eigenen Baumilliarden einwirft. Nach 20 Jahren Perez sind wir in der öffentlichen und auch der Wahrnehmung vieler Fans/Socios ja eh näher daran als an dem, was Real mal war, insofern kann man die Perez Revolution auch gleich finalisieren
